Klinische Validierung eines patentierten Carboanhydrase XII-inhibierenden monoklonalen Antikörpers (6A10)
Glioblastoma multiforme (bösartiger Hirntumor) ist eine unheilbare Erkrankung. Die Patienten sterben meist trotz aller derzeitigen Behandlungsmethoden innerhalb weniger Monate an wiederauftretenden Tumoren (Rezidive) in unmittelbarer Nähe des Primärtumors. Diese Rezidive entstehen aus Tumorzellen, die in das umliegende gesunde Gehirngewebe einwandern und sich operativ nicht entfernen lassen. Die Radioimmuntherapie (RIT) ist ein Ansatz, der das Auftreten solcher Rezidive erwiesenermaßen verzögern kann. Dabei wird die Spezifität eines Antikörpers mit der unmittelbaren Wirkung eines Zellgiftes (Radionuklid) kombiniert. Obwohl diese Methode ihre therapeutische Effizienz belegt hat, ist ihr klinischer Einsatz durch die unzureichende Wirkung der Antikörper eingeschränkt. Der Antikörper 6A10 kann diese Lücke füllen, denn er blockiert ein Enzym, welches im zentralen Nervensystem nur auf der Oberfläche von Tumorzellen, nicht aber auf gesunden Gehirnzellen vorhanden ist. Der Antikörper bewirkt die Wachstumsverzögerung von Tumorzellen und sensitiviert sie für Bestrahlung und Chemotherapeutika.
Im Vorhaben soll die therapeutische Effizienz und Sicherheit des Antikörpers 6A10 in Kombination mit der RIT validiert werden. Für eine spätere, nahtlose Indikationserweiterung soll parallel die Wirkung auf weitere Tumorarten evaluiert sowie eine Humanisierung des Antikörpers für eine mögliche Anwendbarkeit im gesamten Organismus durchgeführt werden.
Nach erfolgreicher Durchführung des Vorhabens ist die Erhebung weiterer klinischer Daten über Drittmittel oder in Kooperation mit Industriepartnern aus dem Bereich der Onkologie vorgesehen, wobei längerfristig eine Auslizensierung angestrebt wird.