Validierung des Knochenmark-assoziierten Stammzell-Phänotyps von disseminierten Tumorzellen als Surrogat-Endpunkt für adjuvante Therapien beim NSCLC
Die Prognose für Patientinnen und Patienten mit nicht-kleinzelligem Bronchialkarzinom (NSCLC) ist nach wie vor schlecht. Selbst nach einer Diagnose in einem frühen Krankheitsstadium erleiden bis zu 50 % der Betroffenen innerhalb von 5 Jahren einen Rückfall und versterben. Somit besteht ein hoher medizinischer Bedarf für die Entwicklung verbesserter diagnostischer Verfahren, die frühzeitige Therapieentscheidungen ermöglichen. In Vorarbeiten wurde in Proben von Patientinnen und Patienten nach sogenannten disseminierten Tumorzellen gesucht. Im Knochenmark konnte dabei eine neue, bislang unbekannte, Zellpopulation identifiziert werden. Diese sogenannte Gründerzellen der Metastasen (metastasis founder cells; MFC), zeichnen sich durch ein hohes Stammzellpotenzial aus. Für diese Zellen konnten Biomarker (stemness marker; SM) identifiziert werden, die für neue diagnostische Verfahren nutzbar gemacht werden sollen. In ersten Untersuchungen hatten Patientinnen und Patienten mit SM-positiven Zellen ein stark verkürztes Überleben. Die Zu- oder Abnahme von SM-positiven Zellen im Krankheitsverlauf könnte somit direkte Informationen über die Überlebenschancen liefern und als Entscheidungsgrundlage für geeignete Therapien dienen. Ziel des Vorhabens ist daher die Entwicklung geeigneter Tests zur quantitativen Erfassung der MFC, sodass eine Abnahme der MFC-Zahlen unter Therapie bestimmt werden kann. Darüber hinaus ist die Etablierung eines standardisierten diagnostischen Arbeitsprozesses vorgesehen, der sich durch hohe Robustheit auszeichnet.
Dieser Arbeitsprozess soll im Anschluss an das Vorhaben in klinischen Studien validiert werden, um die Wirksamkeit einer Therapie zu überprüfen. Nach erfolgreicher Patentierung ist geplant, die Anwendung zu einem diagnostischen Test weiterzuentwickeln, welcher Einzug in die klinische Routinediagnostik findet.