Behandlung von Lungenhochdruck durch Inhalation eines neuen Serotonin Hemmers
Mit der Hightech-Strategie 2025 „Forschung und Innovation für die Menschen“ hat sich die Bundesregierung das Ziel gesetzt, die vielfältigen Anwendungspotenziale exzellenter Forschung noch schneller und effektiver zu identifizieren und für Wirtschaft und Gesellschaft nutzbar zu machen. Dafür muss die Brücke zwischen akademischer Forschung und ihrer wirtschaftlichen Verwertung bzw. gesellschaftlichen Anwendung weiter gestärkt werden. Die BMBF-Fördermaßnahme "Validierung des technologischen und gesellschaftlichen Innovationspotenzials wissenschaftlicher Forschung – VIP+" setzt hier an und unterstützt Forscherinnen und Forscher dabei, Forschungsergebnisse systematisch zu validieren und Anwendungsbereiche zu erschließen.
Lungenhochdruck ist eine komplexe Krankheit, die nach Diagnosestellung bei 25 – 60 % der betroffenen Patienten innerhalb von fünf Jahren zu Herzversagen und Tod führt. Wesentlich an der Entstehung und Entwicklung des Lungenhochdrucks beteiligt ist der Botenstoff Serotonin, der u. a. lokal in der Lunge gebildet wird. Eine Verringerung von Serotonin in der Lunge ist deshalb ein Schlüssel zur Behandlung des Lungenhochdrucks. Ziel des Projekts ist es, eine durch das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) gefundene Klasse neuer Hemmstoffe des Serotonin-generierenden Enzyms Tryptophan-Hydroxylase (TPH) als inhalative Anwendung für Lungenhochdruck zu validieren. Die Reduktion von Serotonin in der Lunge könnte das Langzeitüberleben von Patienten signifikant steigern. Am MDC sollen die TPH-inhibitorischen (hemmenden) Substanzen auf die besten Kandidaten getestet werden. Am ITEM sollen Vernebelungsmethoden für zwei dieser Substanzen entwickelt und zusammen mit der MHH im Tiermodell validiert werden. Eine Verwertung kann über einen Lizenzverkauf oder die Durchführung von klinischen Studien stattfinden.