Generative Herstellung polymerer Optiken mit hoher Brechzahl für die Ophthalmologie
In Deutschland werden im Bereich der Augenheilkunde jährlich ca. 600.000 Linsenimplantationen durchgeführt. Standardlinsen werden hierbei meist durch Ultrapräzisionsdrehmaschinen oder Kunststoffspritzguss realisiert. Speziell in medizinischen Anwendungen besteht jedoch ein wachsender Bedarf nach Individualisierung der Optiken. Hier bietet der 3D-Druck einen Lösungsansatz, allerdings stehen geeignete Materialien und Fertigungstechnologien, welche den hohen Anforderungen an die optische Qualität der Komponenten genügen, bislang noch nicht zur Verfügung.
Im Projekt ThIOLens sollen die Voraussetzungen für die Umsetzung einer Prozesstechnik zur individuellen Herstellung von (Mikro-)Optiken geschaffen werden. Hierzu sind umfassende Untersuchungen auf der Materialseite notwendig, wobei neben den optischen Eigenschaften auch Aspekte der Prozessstabilität und des Handlings betrachtet werden sollen. Unter Einsatz laserbasierter Verfahren sollen anschließend Funktionsmuster von Intraokularlinsen realisiert werden, welche im Rahmen der Validierung optischen und nicht-optischen Charakterisierungen unterzogen werden sollen.
Schwerpunkt der Arbeiten des Fraunhofer-Instituts für Lasertechnik im vorliegenden Verbundprojekt bildet die Entwicklung geeigneter Photoharze sowie die Optimierung der generativen Fertigung mittels laserinduzierter Polymerisationsverfahren. Hierbei fokussiert die Material- und Prozessevaluierung auf die Herstellung von individuellen Optiken mit hohem Brechungsindex und niedriger optischer Dispersion.
Neben Lizenzvereinbarungen und Kooperationsprojekten mit der Industrie bietet sich im Erfolgsfall für die Verwertung auch die Ausgründung eines Start-up-Unternehmens an.