Neue Immuntherapeutika zur Behandlung von Krebserkrankungen durch mAK-Engineering mittels SECOURE-Technologie
Bei der Erforschung neuer Therapien zur Behandlung von schwerwiegenden Erkrankungen wie Krebs oder Multipler Sklerose versucht man, durch die Nutzung von sogenannten „monoklonalen Antikörpern“ (mAK) gezielt bösartige Zellen zu zerstören. In klinischen Studien konnte bei Patienten mit Darmkrebs im Spätstadium nachgewiesen werden, dass durch den Einsatz dieser mAK als Ergänzung zur Chemotherapie die Überlebenszeit deutlich gesteigert werden kann.
In einem nächsten Schritt sollen Therapeutika entwickelt werden, die die zielgenaue Wirksamkeit der Antikörper besitzen, zusätzlich aber eine noch größere Effektivität in Bezug auf die Zerstörung von Tumorzellen aufweisen. Es werden deshalb Antikörper entwickelt, die zusätzlich toxische Substanzen in Tumorzellen transportieren und dort ihre Wirkung entfalten können.
Am Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Ökologie wurden sogenannte SECOURE-Fusionsproteine hergestellt. Diese kombinieren die gewünschten Eigenschaften, nämlich die Spezifität von Antikörpern und die Wirksamkeit toxischer Substanzen zur Zerstörung von Tumorzellen. Die Arbeitsgruppe nutzt eine innovative Technik, welche die unkomplizierte Kopplung verschiedener toxischer Substanzen ermöglicht. In Vorarbeiten konnte eine therapeutische Wirkung derartiger Verbindungen bereits bestätigt werden. Im Vorhaben soll nun das Potenzial dieser Antikörper-basierten Therapeutika für die Therapie von Krebserkrankungen validiert werden. Die Verwertung im Anschluss an das Vorhaben kann durch eine Lizensierung oder ein Spin-Off zur Entwicklung von Arzneimittelkandidaten erfolgen.