Plattform-Technologie zur Identifizierung von T-Zell Antigenen
Das menschliche Immunsystem verteidigt nicht nur den eigenen Körper gegen Infektionen durch Viren, Bakterien oder Parasiten, es zerstört auch sehr effizient entstehende Tumore und vermittelt die Gewebsabstoßung bei Transplantationen. Das lernfähige menschliche Immunsystem besteht aus B- und T-Zellen. B-Zellen produzieren Antikörper. T-Zellen tragen auf ihrer Oberflächen Rezeptoren, die sog. „T-Zell Rezeptoren“, die spezifische Strukturen erkennen können, die nicht zum eigenen Körper gehören. Diese sog. „Antigene“ sind die Grundlage für die Unterscheidung von körpereigenen und -fremden Substanzen. Bei Autoimmun-, Tumor- und Infektionskrankheiten sind die allermeisten Ziel-Antigene der T-Zellen noch unbekannt, da es bisher keine zuverlässigen Möglichkeiten gab, krankheitsrelevante von irrelevanten T-Zellen zu unterscheiden und deren Ziel-Antigene zu identifizieren. Am Institut für Klinische Neuroimmunologie der LMU München wurde eine neue Technologie entwickelt, die es erlaubt, die Ziel-Antigene von besonders wichtigen T-Zellen, den sog. „Killer“ T-Zellen, zu identifizieren. Dies könnte effizientere diagnostische Methoden und Therapien bei vielen Erkrankungen ermöglichen. Im Rahmen des Validierungsprojektes sollen die Verfahrensschritte der Technologie optimiert und in eine Plattform-Technologie überführt werden. Diese soll durch Standardisierung und Automatisierung die Voraussetzungen für Hochdurchsatzanalysen schaffen und eine breite kommerzielle Nutzung dieser Methode ermöglichen. Nach Projektende soll die Technologie entweder über Lizenzverkäufe, im Verbund mit Unternehmen oder über die Gründung eines Spinn-offs verwertet werden.