CO2-Abscheidungs- und –Nutzungsverfahren für kleinere emissionsverursachende Industriebetriebe
Die Reduktion von Treibhausgasen ist das zentrale Thema für Gewerbe und Industrie, um das deutsche Ziel der Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen. Wege zu diesem Ziel sind Effizienzsteigerungen, Elektrifizierung, der Ausbau von regenerativer Energie und insbesondere für prozessbedingte Emissionen die CO2-Abscheidung und Speicherung/Nutzung (CCUS). Diese ist jedoch mit den derzeitigen Konzepten zur Abscheidung und Abgasreinigung sehr aufwendig und damit kostspielig sowie bei der Speicherung mit großflächiger Anpassung der Infrastruktur (z.B. Pipelines) verbunden. Das stellt insbesondere kleinere und mittlere Unternehmen vor besondere Herausforderungen. Die Innovation, die im Seq-kalz Projekt validiert wird, ist eine modulare CCUS-Technologie, die an jeder Anlage mit CO2-Emission angebracht werden kann und CO2 mittels Mineralisierung aus dem Abgasstrom entfernt. Die Produkte der CO2-Fixierung finden dabei u.a. in der Bauindustrie Anwendung. Im Vergleich zu bestehenden Verfahren in der Mineralisierung wird im Projekt Seq-kalz ein kombiniertes Abscheidungs- und Nutzungsverfahren für CO2 aus Punktquellen, wie bspw. Industrieschornsteinen, mit Emissionen von etwa 20% CO2 verwendet. Im Vergleich zum Stand der Technik bedarf das Verfahren dabei keiner weiteren Verdichtung oder CO2-Anreicherung des emittierten Rauchgases um das darin enthaltene CO2 zu mineralisieren. Dadurch können die Betriebs- und Investitionskosten für diese Technologie signifikant gesenkt werden. Die Ergebnisse aus der erfolgreichen Findungsphase sollen im Projekt validiert und zunächst Labordemonstratoren gefertigt werden, an denen verschiedene Parametereinstellungen getestet werden. Nach erfolgreichem Einsatz wird ein Scale-Up Demonstrator gefertigt (Skalierung um den Faktor 10), der sich in Langzeitversuchen beweisen muss. Des Weiteren wird im Projekt das Reaktionsprodukt, eine Mischung aus Karbonat und amorphem Siliziumdioxid, aus dem Prozess auf seine Anwendung als Substitut für bspw. die Betonindustrie getestet.