Semi-aktives Flüssigkeitsdämpfungssystem für Bauwerke
Mit der Hightech-Strategie 2025 „Forschung und Innovation für die Menschen“ hat sich die Bundesregierung das Ziel gesetzt, die vielfältigen Anwendungspotenziale exzellenter Forschung noch schneller und effektiver zu identifizieren und für Wirtschaft und Gesellschaft nutzbar zu machen. Dafür muss die Brücke zwischen akademischer Forschung und ihrer wirtschaftlichen Verwertung bzw. gesellschaftlichen Anwendung weiter gestärkt werden. Die BMBF-Fördermaßnahme "Validierung des technologischen und gesellschaftlichen Innovationspotenzials wissenschaftlicher Forschung - VIP+" setzt hier an und unterstützt Forscherinnen und Forscher dabei, Forschungsergebnisse systematisch zu validieren und Anwendungsbereiche zu erschließen.
Bauwerke müssen über ihre gesamte Lebensdauer vielfältigen Umwelteinflüssen standhalten. Windeinwirkungen, mögliche Erdbeben und vor allem bei Brückenbauwerken stetig steigende Verkehrsbelastungen können zu einer Überlastung des Tragsystems und damit zu einer dauerhaften Schädigung führen.
Ziel von S-TLCD ist die Entwicklung und Validierung eines semi-aktiven Dämpfungssystems für Bauwerke auf der Basis freiskalierbarer Flüssigkeitsdämpfer. Diese sollen eine dynamische Anpassung des Dämpfungsmaßes und der Eigenfrequenz an die jeweiligen Eigenschaften des Bauwerkes und die vorliegenden Belastungssituationen ermöglichen. Im Erfolgsfall werden Verwertungsmöglichkeiten vor allem bei turmartigen Bauwerken gesehen. Speziell bei Masten, Schornsteinen und Windenergieanlagen wird mit erheblichen Kostensenkungen durch die Reduzierung des Materialeinsatzes in der Tragwerksstruktur sowie durch eine Erhöhung der Lebensdauer gerechnet. Neben Lizenzvereinbarungen und Kooperationsprojekten mit der Industrie werden auch Potenziale für die Ausgründung eines Start-up-Unternehmens gesehen.