Implantierbarer Mikrokonnektor für die neuroregenerative Behandlung der Querschnittlähmung
In Deutschland gibt es pro Jahr ca. 1.800 Rückenmarksverletzungen, die eine Querschnittslähmung zur Folge haben. Derzeit erfolgt eine Behandlung überwiegend symptomatisch durch Frakturstabilisierung, Physiotherapie, Hilfsmittelversorgung und soziale Reintegration und ist in der Regel mit hohen, lebenslangen Folgekosten verbunden. Eine ursächliche Behandlung der Patienten ist bislang trotz vielfältiger klinischer Studien im Bereich der Neuroregeneration nicht möglich.
Im Vorhaben „QLIMP“ soll eine neuartige Kombina¬tionstherapie zur neuroregenerativen Behandlung von Querschnittslähmungen im präklinischen Tierversuch am Modell des Mini-schweins erforscht und validiert werden. Hierbei soll ein implantierbares mikromechanisches Konnektorsystem aus biokompatiblen Materialen zur Fixierung der durchtrennten Rücken-markstümpfe zum Einsatz kommen, welches gleichsam die gezielte lokale Zuführung von Medikamenten ermöglicht. Darüber hinaus sollen die Wirkmechanismen einer begleitenden Stammzelltherapie erforscht werden.
Schwerpunkt der Arbeiten des Universitäts¬klinikums Schleswig-Holstein bildet die wissen-schaftliche Koordination und Durchführung der präklinischen Studie. Im Tierlabor am Campus Lübeck sollen die Operationen der Versuchs¬tiere sowie die umfassende Nachsorge im mehreren Versuchsreihen erfolgen. Neben beglei¬tenden Physiotherapien richten sich die Arbeiten dabei auf eine fortlaufende Beobachtung von Veränderungen des Bewegungsverhaltens der Minischweine.
Auch wenn zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch keine Aussagen zur weiteren Gestaltung möglicher klinischer Studien am Menschen getroffen werden können, so birgt das Projekt großes Potenzial im Hinblick auf wissenschaftliche Fortschritte in der neuroregenerativen Behandlung von Querschnittslähmungen.