Herstellung funktionalisierter Silikamaterialien für die Chemie- und Pharmaindustrie
Mit der Hightech-Strategie 2025 „Forschung und Innovation für die Menschen“ hat sich die Bundesregierung das Ziel gesetzt, die vielfältigen Anwendungspotenziale exzellenter Forschung noch schneller und effektiver zu identifizieren und für Wirtschaft und Gesellschaft nutzbar zu machen. Dafür muss die Brücke zwischen akademischer Forschung und ihrer wirtschaftlichen Verwertung bzw. gesellschaftlichen Anwendung weiter gestärkt werden. Die BMBF-Fördermaßnahme "Validierung des technologischen und gesellschaftlichen Innovationspotenzials wissenschaftlicher Forschung – VIP+" setzt hier an und unterstützt Forscherinnen und Forscher dabei, Forschungsergebnisse systematisch zu validieren und Anwendungsbereiche zu erschließen.
Für die chemische Katalyse, für Trennverfahren, in der Arzneimittelverabreichung oder zur Speicherung von Gasen werden aufgrund ihrer guten chemischen und physikalischen Eigenschaften verstärkt Nanomaterialien, u. a. sogenannte funktionalisierte geordnete mesoporöse Silikate (FOMS), eingesetzt. Ihre Herstellung ist jedoch bisher teuer, vergleichsweise zeitaufwändig und ressourcenintensiv. Die Technische Universität Berlin hat einen neuartigen Syntheseweg entwickelt, der energieeffizient ist, da die Synthese bei Raumtemperatur und kontinuierlich – d. h. ohne störende Unterbrechungen des Prozesses – ablaufen kann. Dieser Weg wird nun im Vorhaben Porosil validiert. Ziel ist, die benötigte Herstellungszeit um 75 % zu verkürzen und gleichzeitig den Energieverbrauch um 77 % zu senken. Im Vergleich zum Stand der Technik sollen damit die Herstellungskosten fast halbiert werden. Zum Abschluss der Validierung soll die Produktion von FOMS vom Gramm- in den Multikilogramm-Maßstab gesteigert und dadurch die Brücke zur späteren industriellen Verwertung geschlagen werden. Hierfür ist im Anschluss an das Vorhaben die Lizenzierung an Unternehmen oder die Gründung eines Start-Ups geplant.