Selbstheilende Fahrzeuglacke auf Basis von Cyclodextrin-Polyrotaxanen
Bei Polyrotaxanen handelt es sich um perlenkettenartige Makromoleküle, die zu flexiblen Netzwerken verknüpft werden können. Aufgrund ihrer besonderen Beweglichkeit ist es möglich, dass sich Risse innerhalb der Netzwerke durch ein Zusammenfließen langsam wieder schließen. Eine industrielle Nutzung dieser besonderen Eigenschaft, z. B. in Form eines elastischen Gels, bietet sich insbesondere immer dann an, wenn trotz mechanischer Beanspruchung dauerhaft hochglänzende Lackoberflächen gefordert sind. Polyrotaxan-Lack validiert einen neuen Ansatz zur Herstellung selbstheilender Fahrzeuglacke auf Basis von vernetzten Cyclodextrin-Polyrotaxanen für den Einsatz in der Automobilindustrie. Bisher war für die Synthese von Polyrotaxan ein aufwändiges mehrstufiges Verfahren notwendig, welches den Einsatz toxischer Lösungsmittel erforderte. An der Universität des Saarlandes wurde eine neue, einstufige und somit kosteneffiziente Synthesemethode für Polyrotaxane entwickelt, welche auf dem Einsatz biobasierter Rohstoffe (u. a. aus Maisstärke gewonnenes Cyclodextrin) basiert. Die Aufgabe der Universität des Saarlandes ist es, die Maßstabsvergrößerung des chemischen Herstellungsverfahrens für die Erzeugung der Polyrotaxane und die Erhöhung ihrer Löslichkeit durch das Hinzufügen dritter Stoffe zu untersuchen sowie Stoffe für die chemische Verfestigung des Klebstoffes auszuwählen.
Meldung vom 24.05.2016: Wenn sich der Kratzer im Autolack selbst heilt