Validierung des Innovationspotenzials eines Servicemoduls zur Erfassung von Arten und Lebensräumen und zu ihrer Bewertung auf der Grundlage ökosystemarer Dienstleistungen
Der Erhalt einer gesunden, natürlichen Umwelt hat einen hohen gesellschaftlichen Stellenwert. Daher ist die Erfassung und Bewertung von Arten, Lebensräumen und ihren Funktionen bei der Planung aller raumbeanspruchenden Bauvorhaben wie z.B. Neubaustrecken oder Flächenausweisungen für Gewerbeansiedlung in zahlreichen gesetzlichen Vorgaben festgeschrieben.
Bisherige Verfahren, die für die dafür notwendige Erfassung und Bewertung von Arten, Lebensräumen und ihren Funktionen bei räumlichen Planungen eingesetzt werden, sind aufwändig und kostenintensiv und können oftmals die Komplexität der Wechselbeziehungen zwischen menschlichen Einflüssen, Lebewesen und natürlichen Gegebenheiten nur unzureichend abbilden. Zudem mangelt es den gängigen Erfassungs- und Bewertungsmethoden an Transparenz und Vergleichbarkeit, was die Abwägung bei unterschiedlichen Interessenslagen erschwert.
An der Justus-Liebig-Universität Gießen wurde aus wissenschaftlich erprobten Techniken zur Modellierung von Arten, Lebensräumen und ihren ökosystemaren Funktionen ein innovatives Verfahren entwickeln, das kostengünstig und effizient (1) flächendeckende und hochauflösende Informationen über planungsrechtlich relevante Vorkommen von Arten und Lebensräumen liefert, (2) Prognosen zu den Auswirkungen bestimmter Eingriffe in Natur und Landschaft erstellt und (3) eine einheitliche integrierte Bewertung auf der Grundlage der ökosystemaren Dienstleistungen ermöglicht. Diese Elemente werden durch Softwaremodule zur Datenintegration, zur Modellierung und zum Wissensmanagement effektiv unterstützt und mit einem modularen Beraterangebot zu einem neuartigen Dienstleistungsprodukt verknüpft.