Neurotox

Validierung eines innovativen, auf menschlichen Zellen basierenden in vitro Verfahrens zur Testung von Chemikalien und Artzneistoffen auf Entwicklungsneurotoxizität

Bevor Chemikalien und Arzneistoffe in Verkehr gebracht werden können, ist bei begründetem Verdacht aufgrund gesetzlicher Vorgaben nachzuweisen, dass sie für die Gehirnentwicklung von Kindern unschädlich sind. Diese Nachweise werden zurzeit in Tierversuchen durchgeführt, die eine große Menge an Tieren benötigen und äußerst zeit- und kostenintensiv sind. Unter dem zusätzlichen Aspekt, dass sich Ergebnisse von Tierversuchen oftmals nur sehr eingeschränkt auf den Menschen übertragen lassen, besteht dringender Bedarf, alternative Methoden zu entwickeln, die Tierversuche zumindest teilweise ersetzen können und dabei günstiger, schneller und zuverlässiger sind.

Am Leibniz-Institut für umweltmedizinische Forschung (UIF) wurde ein alternatives Verfahren zur Testung von Substanzen entwickelt. Mit diesem Verfahren können die frühen Stadien der Gehirnentwicklung durch die Aufbereitung menschlicher Zellen in einer Kulturschale im Labor nachgebildet werden. Mit den so gewonnen Zellkulturen konnten bereits bekannte Gefährdungspotenziale bestimmter chemischer Substanzen für das sich in der Entwicklung befindliche, kindliche Gehirn erfolgreich vorausgesagt werden. Diese neuartige Methode soll nun für die Anwendung in der chemischen, pharmazeutischen und kosmetischen Industrie auf ihre Zuverlässigkeit überprüft werden.

Nach Projektende soll die Technologie entweder über Lizenzverkäufe, im Verbund mit Unternehmen oder über die Gründung eines Spinn-offs verwertet werden.