Neuartige Ferroptose-Inhibitoren zur Prävention neurodegenerativer Erkrankungen
Neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer, Parkinson, Huntington, amyotrophe Lateralsklerose, oder der Multiplen Sklerose sind gekennzeichnet durch einen frühen und fortschreitenden Verlust von Nervenzellen. Neueste Forschungsergebnisse belegen, dass der Zelltod der Nervenzellen hauptsächlich durch regulierte Zelltodsignalwege ausgelöst wird. Eine Form des Zelltodsignalweges ist die sogenannte Ferroptose, die durch einen organisierten Zerfall von Zellen charakterisiert ist, bei dem zelluläres Eisen eine wichtige Rolle spielt.
Das Helmholtz Zentrum München konnte mittels neu entwickelter und hoch spezifischer Ferroptose-Inhibitoren nachweisen, dass der ferroptotische Nervenzelltod durch pharmakologische Einwirkungen blockiert werden kann. Dabei zeigte vor allem die Substanzklasse der Liproxstatine eine besonders starke anti-ferroptotische Wirkung, wodurch das Absterben von Nervenzellen erfolgreich verhindert werden konnte. Im Rahmen des Validierungsprojektes sollen gehirngängige Liproxstatin-Derivate nun auf ihre in vivo Wirksamkeit in diversen präklinisch relevanten Neurodegenerationsmodellen getestet werden.
Ziel des Validierungsprojektes ist die Entwicklung einer neuen Arzneimittelklasse zur Therapie von bislang nicht therapierbaren neurodegenerativen Erkrankungen. Im Anschluss an das Vorhaben ist eine Ausgründung sowie die Vergabe von Lizenzen geplant.