NASIKA

Nachtsichtkamera für Automotiv-Anwendungen -Technologieentwicklung eines passiven Nachtsichtsensorarrays

Intelligente Fahrerassistenzsysteme halten zunehmend Einzug im Automobil, wobei sie den Fahrkomfort steigern und durch Unterstützungen in kritischen Fahrsitua­tionen einen Beitrag zur Erhöhung der Sicherheit leisten. Zur Umfeldüberwachung werden dabei häufig Kamera­systeme auf der Basis kostengünstiger CMOS-Bildsensoren eingesetzt, welche jedoch bei Schwach­lichtbedingungen, speziell in der Nacht, an Grenzen stoßen. Alternativen in der Form von Wärmebildkameras und Restlichtverstärkern gehen mit komplexen Fertigungspro­zessen einher und sind aufgrund ihres Preisniveaus nicht großserientauglich. 

Ziel des Projektes „NASIKA“ ist die Entwicklung und Validierung einer Nachtsichtkamera auf der Basis eines neuartigen silizium­basierten Sensorchips (Ge-on-Si-Bildsensor) mit einer Germanium-Absorptionsschicht auf der Vorderseite und einer funktionalisierten Rückseite in der Form einer „Black-Silicon“-Lichtfalle. Der Funktionsdemonstrator soll eine hohe Lichtaus­beute im Spektralbereich bis ca. 1,7 Mikrometer abdecken und eine Auflösung von 64x64 Bild­punkten umfassen. Die Fertigung soll kostengünstig in der massenmarkttauglichen Silizium-CMOS-Technologie erfolgen.

Schwerpunkt der Arbeiten des Institutes für Halbleitertechnik der Universität Stuttgart im vorliegenden Verbundprojekt bildet neben der Verbundkoordination die Entwicklung des Bild­sensors unter Einsatz des physikalischen Verfahrens der Gasphasenabscheidung (Molekular­strahlepitaxie) sowie die elektrooptische Charakterisierung des Sensorarrays. Verwertungsmöglichkeiten eröffnen sich im Erfolgsfall über den Automotive-Bereich hinaus in zahlreichen Anwendungsbereichen der Bildverarbeitung bei sehr eingeschränkten Licht­verhältnissen. Neben Lizenzvereinbarungen und Kooperationsprojekten mit der Industrie werden auch Potenziale für die Ausgründung eines Start-up-Unternehmens gesehen.