Keirometrie

Eine neue, nichtinvasive Methode zur Analyse der Herzwandbewegung mittels Magnetresonanztomographie/Echokardiographie

Mit der Hightech-Strategie 2025 „Forschung und Innovation für die Menschen“ hat sich die Bundesregierung das Ziel gesetzt, die vielfältigen Anwendungspotentiale exzellenter Forschung noch schneller und effektiver zu identifizieren und für Wirtschaft und Gesellschaft nutzbar zu machen. Dafür muss die Brücke zwischen akademischer Forschung und ihrer wirtschaftlichen Verwertung bzw. gesellschaftlichen Anwendung weiter gestärkt werden. Die Fördermaßnahme "Validierung des technologischen und gesellschaftlichen Innovationspotenzials wissenschaftlicher Forschung - VIP+" setzt hier an und unterstützt Forscherinnen und Forscher dabei, Forschungsergebnisse systematisch zu validieren und Anwendungsbereiche zu erschließen.

Die Herzschwäche ist mit über 37 Millionen Betroffenen weltweit ein sehr häufiges Krankheitsbild, welches in Zukunft vor allem durch die wachsende Zahl an älteren Menschen, die besonders betroffen sind, immer häufiger vorkommen wird. In etwa der Hälfte der Fälle liegt eine sogenannte diastolische Herzschwäche vor – d. h. die Füllung des Herzens vor dem Auswurf ist gestört - für die es im Vergleich zur systolischen Herzschwäche – d. h. die Auswurfphase des Herzens ist gestört  –  noch keine spezifische Therapieoption gibt.

Die Universität Würzburg hat ein neues, nicht-invasives Verfahren – die sogenannte Keirometrie – entwickelt, durch das die Herzwandbewegung analysiert werden kann. Im MRT- oder auf Ultraschallaufnahmen lassen sich dadurch Veränderungen der Herzwandbewegung nachweisen die wiederum neuartige Untersuchungen der diastolischen Herzschwäche ermöglichen. Im Vorhaben soll nun eine klinische Validierung der Keirometrie an Probanden und Patienten erfolgen mit Fokus auf die diastolische Dysfunktion des Herzens. Es sollen Herzmuskelfehlfunktionen bei Durchblutungsstörungen des Herzens, Herzklappenfehlern und Herzmuskelschäden nach Entzündungen oder Krebstherapien mittels Keirometrie untersucht werden. Im direkten Anschluss an die Validierungsphase ist eine Verwertung über Industriekooperationen zur Durchführung von klinischen Interventionsstudien geplant.