Identifizierung neuer Therapieansätze durch Analyse Residualer Tumorzellen
Das Glioblastom ist ein bösartiger aggressiver Hirntumor, an dem in Deutschland jährlich 2.800 Personen erkranken. Derzeitige Behandlungsstrategien beruhen auf einer Entfernung des Haupttumors und einer anschließenden Chemotherapie, die auf Basis der Analyse des entfernten Gewebes zusammengestellt wird. Insbesondere die weitläufige Ausbreitung der zurückbleibenden Nebentumorzellen, die sich nicht komplett durch die gängigen Chemotherapien beseitigen lassen, steht als Hauptursache für die hohe Rückfallquote und die geringe Lebenserwartung erkrankter Patienten in Verdacht.
Derzeit existiert noch kein verlässliches Modell, das den Krankheitsverlauf vorhersagen und damit verlässliche Angaben zur Prognose der Streuung der Nebentumorzellen machen kann. Am Institut für Rekonstruktive Neurobiologie der Universität Bonn wurde eine neue Technologie entwickelt, mit der sich die Nebentumorzellen aus Patientenproben kultivieren und testen lassen. Dies ermöglicht eine effektivere Wirksamkeitsanalyse vorhandener und die Entwicklung neuer Medikamente für die Krebsbehandlung.
Im Rahmen des Validierungsprojektes sollen die Verfahrensschritte der Technologie anhand existierender Patientenproben optimiert werden. Nach Projektende soll die Technologie entweder über Lizenzverkäufe, im Verbund mit Unternehmen oder über die Gründung eines Spin-offs verwertet werden.