Humanist Computer Interaction auf dem Prüfstand - Verbundkoordination und Teilvorhaben: Humanist - Ostgoten
Mit der neuen Hightech-Strategie "Innovationen für Deutschland" hat sich die Bundesregierung das Ziel gesetzt, Ideen aus der Forschung noch schneller in innovative Produkte, Dienstleistungen und Innovationen für die Gesellschaft zu überführen. Dafür muss die Brücke zwischen akademischer Forschung und ihrer wirtschaftlichen Verwertung bzw. gesellschaftlichen Anwendung weiter gestärkt werden. Die Fördermaßnahme "Validierung des technologischen und gesellschaftlichen Innovationspotenzials wissenschaftlicher Forschung - VIP+" setzt hier an und unterstützt Forscherinnen und Forscher dabei, Forschungsergebnisse systematisch zu validieren und Anwendungsbereiche zu erschließen.
In den Geisteswissenschaften wurden in den letzten Jahren interdisziplinäre geisteswissenschaftliche Mensch-Maschine-Interaktionen unter dem Begriff „Humanist Computer Interaction“ in Forschungen untersucht. Solche Arbeitsprozesse sind durch das Verknüpfen von analogen und digitalen Workflows charakterisiert.
Gerade bei großen Datenumfängen bleiben die Ressourcen der Forschenden von zentraler Bedeutung und besser benutzbare Werkzeuge können durch Steigerung der Effizienz und Effektivität in den Arbeitsprozessen zu deutlichen Skaleneffekten führen.
Das Vorhaben zielt auf informations- und medientechnisch innovative Anwendungsmodelle digitaler Werkzeuge (und Daten) in den Geisteswissenschaften; somit nicht auf die Software-Werkzeuge oder die digital aufbereiteten Inhalte selbst.
Für die Validierung der Arbeitsprozesse werden etablierte Methoden der Anforderungsanalysen (Usability- und Requirements-Engineering) sowie der empirischen Sozialforschung auf die Bedürfnisse der geisteswissenschaftlich Forschenden angewendet. An der Validierung werden 19 internationale Forscherteams als Probanden mitwirken. Das Ergebnis besteht aus nachnutzbaren Referenzmodellen für technisch und organisatorisch implementierte Workflows und Prozessmodule. Sämtliche Materialien werden im Sinne von „Open Science“ und „Open Access“ frei und öffentlich zur Verfügung gestellt. Dies erzielt eine Optimierung der Humanist Computer Interaction, von denen geisteswissenschaftliche Arbeit mittel- und langfristig profitiert.
Innerhalb des Verbundes wird die Johannes Gutenberg-Universität Mainz vorrangig für das Projektmanagement und die fachwissenschaftliche Arbeitsmethodik zuständig sein.