Hochgeschwindigkeitsmessung von Präzisionsbauteilen mit interferometrischem Punktsensor
Hochwertige Kameraobjekte und energieeffiziente Verbrennungsmotoren haben eine Gemeinsamkeit: Ihre Funktion hängt in hohem Maße davon ab, wie präzise die entscheidenden Bauteile hergestellt werden können. Die dafür erforderlichen Messgeräte sind jedoch oftmals zu ungenau, befinden sich in separaten Messräumen und benötigen vergleichsweise lange Messzeiten, so dass nur verzögert in Produktionsprozesse eingegriffen werden kann.
Am Fachbereich Elektrotechnik/Informatik der Universität Kassel wurde ein neuer Ansatz für Präzisionsmessgeräte entdeckt: Eine zentrale Rolle spielt dabei eine sehr genaue und extrem schnelle optische Abstandsmessung mit einer Mikrosonde, die an dem zu messenden Bauteil entlang geführt wird. Lichtleitfasern leiten Laserlicht zu dieser Sonde und nach der Reflexion am Bauteil zu einem Empfängermodul. Der reflektierte Lichtanteil wird nach einem speziellen Verfahren codiert, so dass aus der gemessenen Lichtintensität nach entsprechender Decodierung Abstandwerte berechnet werden können.
Im Rahmen des Vorhabens High-Speed-IP soll ein Messgerätedemonstrator entstehen, der mehrere Millionen Abstandwerte pro Sekunde liefert und auf dessen Grundlage, sich der Aufwand und das Risiko der Entwicklung entsprechender Systeme bis zur Serienreife abschätzen lässt. Im Erfolgsfall können solche Systeme im Rahmen von Industriekooperationen oder einer Ausgründung in eine Produktlinie überführt werden.