Geruchsradar

Validierung eines Messsystems zur Lokalisierung und Quantifizierung diffuser Quellen von Gerüchen

Gerüche als Umweltfaktor erlangen im Umfeld industrieller oder landwirtschaftlicher Betriebe, Biogasanlagen oder im Rahmen der Produktüberwachung (bspw. Lebensmittelindustrie) eine zunehmende Bedeutung. Die Erfassung von Geruchsemissionen und deren Ausbreitung ist durch verschiedene Gesetze und Regelungen vorgeschrieben. Gegenwärtig erfolgt die Bestimmung von Gerüchen mittels Olfaktometrie subjektiv durch die Wahrnehmung der Gerüche durch Testriecher. Auch die in bestimmten Marktnischen etablierten "künstlichen Nasen" sind lediglich in der Lage, Spezialaufgaben auf einem eng begrenzten Gebiet mit genau umrissenen Substanzen zu lösen. Ein Ersatz für die Nase sind sie somit nicht.

Das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Leipzig hat ein Messsystem entwickelt, das aus am Ort der Geruchsbelästigung gewonnenen Daten direkt auf die Eintragsquelle schließen kann, auch wenn es sich um eine diffuse Quelle handelt. Die sensorische Detektion der Geruchsmuster erfolgt auf physikalischer Basis mithilfe der Ionenmobilitätsspektrometrie (IMS). Die IMS-Signale werden zusammen mit Winddaten, gemessenen Turbulenzen und Positionsdaten via Datenfernübertragung in einem Ausbreitungsmodell zusammengefasst. Dieses errechnet dann unter Berücksichtigung der stofflichen Umwandlungen während der Ausbreitung den Ort der Quelle sowie die Quellstärke des Geruchs.

Im Vorhaben soll die technische Machbarkeit dieses Gesamtsystems zur sensorischen Geruchsdetektion mit integrierter Ausbreitungsmodellierung nachgewiesen werden.