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Neue Behandlung von Fettleibigkeits-induziertem Diabetes durch optimierte Hemmstoffe für ein krankheitsrelevantes Bindeprotein

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Motivation

Mit der Hightech-Strategie 2025 „Forschung und Innovation für die Menschen“ hat sich die Bundesregierung das Ziel gesetzt, die vielfältigen Anwendungspotenziale exzellenter Forschung noch schneller und effektiver zu identifizieren und für Wirtschaft und Gesellschaft nutzbar zu machen. Dafür muss die Brücke zwischen akademischer Forschung und ihrer wirtschaftlichen Verwertung bzw. gesellschaftlichen Anwendung weiter gestärkt werden. Die BMBF-Fördermaßnahme "Validierung des technologischen und gesellschaftlichen Innovationspotenzials wissenschaftlicher Forschung – VIP+" setzt hier an und unterstützt Forscherinnen und Forscher dabei, Forschungsergebnisse systematisch zu validieren und Anwendungsbereiche zu erschließen.

Zusammenfassung

Fettleibigkeit und Diabetes sind schwerwiegende Volkskrankheiten, die laut WHO in 2030 eines der größten Gesundheitsprobleme weltweit sein werden und an denen aktuell 650 Mio. bzw. 422 Mio. Menschen leiden. Gerade die Verbindung von Adipositas und Diabetes (Diabesity) stellt ein Hochrisiko dar für das es bislang keine zufriedenstellende Behandlungsmöglichkeit gibt. An der TU Darmstadt und am Max-Planck-Institut für Psychiatrie/München wurde ein Ansatz zur Gewichtsreduktion bei gleichzeitig verbesserter Glukosetoleranz entwickelt. Das Bindungsprotein FKBP51, das sowohl im Gehirn als auch in Fett- und Muskelgeweben vorkommt und die Entwicklung von Stress, Adipositas und Diabetes beeinflusst, wurde dafür als neues Wirkstoffziel identifiziert und der erste FKBP51-selektive Inhibitor entwickelt. Die Antragsteller konnten nachweisen, dass eine Blockierung von FKBP51 ausschließlich im Körper zu Fettabbau und höherer Insulinsensitivität ohne Nebenwirkungen führen kann. Im Vorhaben soll ein präklinischer Entwicklungskandidat für fettleibigkeitsbedingten Diabetes in Form von FKBP51-selektiven, oral verfügbaren, nicht-hirngängigen Inhibitoren vorangebracht werden. Die Verwertung soll über eine Auslizensierung oder die Gründung eines Start-Ups erfolgen