EchoTrack

Ultraschall-Navigation für perkutane Nadelinsertionen

Zur Diagnose und Behandlung von Krebserkrankungen kommen vermehrt sogenannte minimal-invasive Techniken zum Einsatz. Diese sind schonend für den Patienten, schnell durchführbar, nebenwirkungsarm und häufig günstiger als Operationen. Insbesondere perkutane Punktionen - hierbei wird unter örtlicher Betäubung eine Nadel durch die Hautoberfläche in den Tumor eingeführt - werden häufig z.B. für lokale Tumortherapien eingesetzt. Durch den fehlenden Sichtkontakt zur Zielstruktur erfordern diese Eingriffe oft Computertomographie (CT)- oder Ultraschall (US)-Führung. Während die CT-Bildgebung nicht-kontinuierlich, kostspielig und strahlenbelastend ist, etabliert sich die US-Bildgebung zunehmend als bevorzugte Methode. Für die Zerstörung von Schilddrüsentumoren durch lokale Hitzeerzeugung (Thermoablation) ist sie beispielsweise fester Bestandteil klinischer Routine. Trotz der weiten Verbreitung und einfachen Handhabung sind die US-Bilder jedoch häufig schwer zu interpretieren. Bestehende Ansätze zur Unterstützung US-geführter Punktionen konnten nur vereinzelt klinischen Einsatz finden.

Das Verfahren „EchoTrack“ der Abteilung Computer-assistierte Medizinische Interventionen des Deutschen Krebsforschungszentrums erweitert herkömmliche US-Sonden derart, dass diese eine intuitive US-Bildgebung sowie akkurate Informationen über die aktuelle Lage der Insertionsnadel bereitstellen und somit eine sichere Freihandpunktion beliebiger anatomischer Zielstrukturen ermöglichen, ohne den klinischen Arbeitsablauf negativ zu beeinflussen. Im Vorhaben soll ein Demonstrator des EchoTrack-Systems unter Einhaltung im Medizintechnikbereich geforderter Qualitätskriterien aufgebaut und in Zusammenarbeit mit dem Verbundpartner (Klinik für Nuklearmedizin, Deutsches Zentrum für Thermoablation von Schilddrüsenknoten, Universitätsklinik Frankfurt) in einer klinischen Prüfung für die Thermoablation von Schilddrüsenknoten validiert werden.

Im Anschluss an das Vorhaben wird eine CE-Kennzeichnung angestrebt, wobei die Verwertung über Ultraschall- bzw. Medizintechnikhersteller erfolgen soll.