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Modulatoren der Blut-Hirnschranke als Drugenhancer für ZNS-Pharmaka

Europaweit entfallen ca. 24% der Gesamtausgaben des Gesundheitswesens auf Gehirnerkrankungen. In der Europäischen Union erkrankten z.B. im Jahr 2010 allein 240.000 Menschen an Gehirntumoren. Viele Krankheiten des zentralen Nervensystems können momentan nur sehr bedingt oder gar nicht behandelt werden, da nur wenige wirksame Medikamente verfügbar sind. Die Entwicklung der meisten Medikamente, auch die zur Behandlung von Gehirntumoren, scheitert meist an der sogenannten Blut-Hirn-Schranke. Diese Barriere zwischen Gehirn und Blutkreislauf schützt das Gehirn zwar effektiv vor Krankheitserregern und Giftstoffen, verhindert aber auch das Eindringen von Medikamenten.

Am Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie wurden Substanzen entwickelt, die das gezielte Öffnen der Blut-Hirn-Schranke ermöglichen. Nur sehr kleine Moleküle, wozu die meisten Medikamente zählen, können während der Behandlung passieren. Die wesentliche Schutzfunktion der Blut-Hirn-Schranke wird dadurch aufrechterhalten und stärkere Nebenwirkungen können somit vermieden werden. In dem Vorhaben sollen diese Substanzen hinsichtlich ihres Wirkpotentials validiert und optimiert werden. Damit könnte ein neuartiges Hilfsmedikament bereitgestellt werden, das die Behandelbarkeit von Gehirnerkrankungen deutlich verbessert.

Nach Projektende werden die Ergebnisse entweder über Lizenzverkäufe, im Verbund mit Unternehmen oder über die Gründung eines Spinn-offs verwertet.