Therapie neuropsychiatrischer Erkrankungen durch Hem-mung am zentralen Checkpoint der Hirnfunktion
Das Gehirn besteht aus ca. 100 Mrd. Nervenzellen, die über ca. 1 Trillion Synapsen miteinander verbunden sind. Die Signalübertragung an der Synapse bildet dabei den zentralen Checkpoint der Hirnfunktion. Dabei spielen spezielle Zellen des Nervensystems, die Astrozyten, eine wichtige Rolle. In Vorarbeiten konnte gezeigt werden, dass durch die Hemmung des Enzyms Autotaxin (ATX), das von Astrozyten in den synaptischen Spalt abgegeben wird, eine kortikale Übererregung verringert werden kann. Durch die Hemmung von ATX mittels eines neu entwickelten Hemmstoffes könnten somit neue Behandlungsansätze für neuropsychiatrische Erkrankungen geschaffen werden. Darauf weisen präklinische Voruntersuchungen hin. Ziel des Vorhabens ist die präklinische-klinische Translation des neuen Hemmstoffes des ATX im Gehirn für den späteren Einsatz am Menschen. Die Synthese der Substanz ist hierfür auf Industriestandard gebracht worden und erfolgt nach den vorgeschriebenen GMP (good manufacturing practice)-Kriterien. Im Anschluss der Prüfung der Substanz auf Sicherheit und Verträglichkeit im Menschen (Phase I der klinischen Studien) im Rahmen des hier geförderten Projektes soll die Effektivität einer Therapie nach einem Schlaganfall getestet werden. Weitere klinische Studienphasen (II und III) sollen bspw. über eine Ausgründung oder in Zusammenarbeit mit der pharmazeutischen Industrie realisiert werden. Eine Zulassung und Vermarktung kann erst nach erfolgreichem Durchlaufen der klinischen Studienphasen erfolgen.