Maghämit-Nanopartikel als orales Medikament mit neuartiger Wirksamkeit für die Behandlung der Hyperphosphatämie - Validierung des Forschungsergebnisses durch Erarbeitung eines pharmazeutisch zertifizierbaren Herstellungsprozesses
Die chronische Niereninsuffizienz stellt weltweit mit 10% Betroffenen der Gesamtbevölkerung eine zunehmende medizinische und gesundheitsökonomische Herausforderung dar. Bereits frühe Stadien der Niereninsuffizienz sind mit einer Fehlregulation des Mineralhaushaltes verbunden, welche insbesondere für das anorganische Phosphat eine Erhöhung des Serumspiegels bewirkt. In fortgeschrittenen Stadien der Niereninsuffizienz ist diese Hyperphosphatämie der größte unabhängige Risikofaktor für Gefäßwanderkrankungen mit möglichen Folgen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall. Im Endstadium der Niereninsuffizienz kann mit Dialyse das überschüssige Phosphat nicht ausreichend aus dem Körper entfernt werden. Die Aufnahme aus dem Darm kann mit sog. Phosphatadsorbern verhindert werden. Aufgrund der komplexen Regelmechanismen für die Phosphataufnahme im Darm ist die Wirkung der derzeit zugelassenen Phosphatadsorber sehr unbefriedigend und nur 30% der Patienten erreichen die zur Senkung des Risikos für Herz-Kreislauferkrankungen erforderlichen Serum-Phosphat Werte.
Die Charité - Universitätsmedizin Berlin hat einen neuen Wirkstoff (C-PAM) auf Basis von Eisenoxid-Nanopartikeln erforscht, welcher der Kontrolle der Phosphataufnahme im Darm dient und eine überlegene Wirksamkeit zeigt, ohne jedoch unerwünschte Nebenwirkungen zu verursachen. Ziel des Validierungsprojektes ist die Entwicklung eines innovativen oralen Arzneimittels zur Behandlung des erhöhten Serum-Phosphatspiegels bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion. Im Anschluss an das Projekt wird eine Kooperation mit Unternehmen angestrebt.