ANTIBUG

Validierung einer antimikrobiellen und gleichzeitig Biofilm-hemmenden Polymer-Beschichtung, die bakterielle Infektionen auf Medizinprodukten verhindert.

Bakterielle Biofilme sind gut organisierte Verbände von Bakterien, welche sich sehr häufig auf den Oberflächen verschiedener Medizinprodukte ansiedeln. Dadurch können gefährliche Infektionen ausgelöst werden, die oftmals tödlich enden. Zu den häufigsten Krankenhausinfektionen in Deutschland zählen Harnwegsinfektionen. In 80% der Fälle werden diese durch Blasenkatheter verursacht, welche mit bakteriellen Biofilmen überzogen sind. Neben dem Leiden der Patienten entsteht ein erheblicher wirtschaftlicher Schaden aufgrund immenser Folgekosten dieser Infektionen. Die Universität Freiburg hat eine neuartige Beschichtung für Medizinprodukte entwickelt, die Bakterien bei direktem Kontakt abtöten kann. Gleichzeitig verhindert sie die Anlagerung von Proteinen und verlangsamt so die Biofilmbildung. Dadurch kann auch die Ausbreitung von resistenten Keimen erfolgreich unterdrückt werden. Die Beschichtung lässt sich in einem einfachen photochemischen Verfahren auf verschiedene für die Medizintechnik relevante Oberflächen aufbringen. Mit der Beschichtung könnten die Infektions- und Mortalitätsraten bei bakteriellen Infektionen im Zusammenhang mit Medizinprodukten erheblich gesenkt werden. Ziel des Vorhabens ist die Validierung dieser Beschichtungen für die Anwendungen Blasenkatheter und Wundverband. Im Anschluss an das Validierungsprojekt ist eine Ausgründung oder eine kooperative Entwicklung mit Industriepartnern geplant.