ANTIBIOTIKA

Screeningverfahren zur Suche nach neuen Antibiotika

Die zunehmende Verbreitung antibiotikaresistenter Bakterien stellt eine ernst zu nehmende Bedrohung dar, die der gründlichen und schnellen Suche nach neuen Antibiotika bedarf.
Am Karlsruher Institut für Technologie wurde ein neues Verfahren zur Suche nach Antibiotika entwickelt. Es besteht aus einem Objektträger mit Millionen winziger Vertiefungen, die mit unterschiedlichen Peptiden beladen werden. Peptide - kurze aus Aminosäuren aufgebaute Eiweiße - sind häufig die Grundstruktur von Antibiotika. Besonders wirksame Antibiotika sind ringförmige Peptide, die teilweise chemische Sonderbausteine enthalten.
Direkt auf die Peptide werden Bakterien appliziert, deren Wachstum über ihre Fluoreszenz mit einem Laserscanner gemessen wird. Hat ein Peptid eine antibiotische Wirkung, sterben die Bakterien ab und die Fluoreszenz in den Vertiefungen verringert sich. Mit diesem Test können über 5 Millionen Peptide schnell und preiswert in einem Durchgang getestet werden. Identifizierte Peptide mit antibiotischer Wirkung können zusätzlich in ihrer Struktur modifiziert und ggf. in ihrer Wirkung verstärkt werden.

Ziele des Vorhabens ANTIBIOTIKA sind die Erhöhung der Peptidzahl in einem einzelnen Test auf über 10 Millionen, die Entwicklung weiterer Sonderbausteine und sauberer Abgrenzungen zwischen den Vertiefungen. Im Anschluss ist die Ausgründung eines Dienstleistungsunternehmens geplant.