
Neue kleine Moleküle zur Behandlung von Wasserverlust bei Diabetes insipidus
Diabetes insipidus (DI) ist eine durch exzessiven Wasserverlust von bis zu 20 l/Tag gekennzeichnete Erkrankung. Die Folgen reichen von übermäßig starkem Durst bis hin zu epileptischen Anfällen und Schockzuständen. DI wird häufig als Nebenwirkung von Arzneimitteln hervorgerufen. Patienten, die aufgrund von Nierenerkrankungen oder bipolaren Erkrankungen auf bestimmte Medikamente (vor allem Tolvaptan, Lithium) angewiesen sind, brechen deshalb oftmals eine Therapie ab. Das betrifft weltweit ca. 1,25 Mio. mit Tolvaptan behandelte Patienten und in Deutschland ca. 400.000 Patienten, die mit Lithium behandelt werden. Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin und die TU Berlin haben einen neuen Wirkstoff auf Basis kleiner Moleküle entwickelt, welcher die Rückresorption von Wasser in der Niere stimuliert. Ziel des VIP+ Vorhabens ist die Weiterentwicklung und Validierung der Wirkung dieser Substanz, um nach anschließenden klinischen Studien die Zulassung als Medikament zur Behandlung von DI zu erreichen. Im Projekt ist geplant den Wirkstoff weiter zu optimieren und für eine erste Anwendung bei DI-Patienten vorzubereiten. Auf Basis der Ergebnisse soll im Anschluss eine Gründung erfolgen und geeignete Investoren identifiziert werden, um die weitere Entwicklung zu finanzieren. Perspektivisch sind zusätzliche Anwendungen bei Patienten, die unter bestimmten genetisch bedingten Formen des DI leiden, möglich. |