Die Preisträger der drei VIP+ Validierungspreise 2022 stehen fest!

Soeben wurden im Rahmen der VIP+ Innovationstagung 2022 in Berlin durch den Parlamentarischen Staatssekretär Herrn Dr. Thomas Sattelberger drei Projekte aus dem VIP+ Programm ausgezeichnet, die in herausragender Form ihre Forschungsergebnisse in innovative Anwendungen bringen konnten. Wir gratulieren den drei Preisträgerprojekten aBACTER, AngioAccel und CeraHeat für die erhaltene Auszeichnung!

Die drei gleichrangigen Preisträger sind (in alphabetischer Reihenfolge):

Technische Universität München

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Thomas Sattelberger, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung, verleiht den Preis an das Team von aBACTER©BMBF/Hans-Joachim Rickel

Projekt: aBACTER – Präklinische Entwicklung eines resistenzfreien Antibiotikums für die Therapie tödlicher Infektionskrankheiten
Das Forschungsteam entdeckte, dass ein Medikament, das eigentlich für die Krebstherapie in Verwendung war und antibiotische Eigenschaften aufweist, sich durch chemische Veränderungen gegen multiresistente Bakterien einsetzen lässt. Das Team kombinierte bei seiner Forschung Methoden aus der Chemie, der Zellbiologie und der Massenspektrometrie. Im Programm VIP+ validierte das Projekt „aBACTER“ diese Ergebnisse in Richtung eines Antibiotikums zur Behandlung der Entzündung der Herzinnenhaut. Um die Ergebnisse von aBACTER langfristig weiterzuführen, entstand aus dem Projekt die smartbax GmbH. Multiresistente Bakterien sind ein schnell wachsendes Problem für eine große Anzahl von Krankenhäusern weltweit. Damit haben die Innovationen aus dem Projekt aBACTER das Potenzial, weltweit das Gesundheitswesen voranzubringen und viele Menschenleben zu retten.

 

Medizinische Hochschule Brandenburg

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Thomas Sattelberger, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung, verleiht den Preis an das Team von AngioAccel© BMBF/Hans-Joachim Rickel

Projekt: AngioAccel – Nicht-Invasive Behandlung der peripheren Verschlusskrankheit (pAVK) durch Antepulsation: ein innovatives Konzept für den biologischen Bypass am Bein
Das Therapiekonzept von AngioAccel erhöht mithilfe einer sogenannten „Herzhose“ mithilfe EKG-gesteuerter Manschetten den Blutfluss von Patientinnen und Patienten mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit (pAVK) – einer Durchblutungsstörung in den Beinen. Das führt dazu, dass diese deutlich mobiler werden. Ziel des Vorhabens AngioAccel war im Programm VIP+, das Therapiekonzept an Patientinnen und Patienten mit dem Krankheitsbild zu validieren. Die im Programm durchgeführten Arbeiten waren äußerst erfolgreich. Die Lebensqualität und Mobilität von den Patientinnen und Patienten ist stark gestiegen: Sie konnten ihre zurückgelegten Gehstrecken um bis zu 500 Prozent verlängern. Nach Ablauf der VIP+ Förderphase wurde in mehreren Etappen die Ausgründung der Antepuls GmbH realisiert.

 

Fraunhofer-Anwendungszentrum für Verarbeitungsmaschinen und Verpackungstechnik (AVV) und Technische Universität Dresden

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Thomas Sattelberger, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung, verleiht den Preis an das Team von CeraHeat© BMBF/Hans-Joachim Rickel


Projekt: CeraHeat – Entwicklung eines Verfahrens zur effizienten, schnellen, kontaktbehafteten, ortsaufgelösten Erwärmung von Oberflächen
Das Fraunhofer AVV (heute Fraunhofer IVV), das Fraunhofer IKTS und die TU Dresden haben ein neues Heizsystem für die Produktion von Kunststoff-Verpackungen entwickelt, mit dem sich die Qualität von geformten Kunststoffprodukten steigern und gleichzeitig der Energieverbrauch deutlich verringern lässt. Dies geschieht unter anderem dadurch, dass die Oberflächen von Kunststoffprodukten schnell und gezielt erwärmt werden. Das Prinzip der lokalen Erwärmung basiert auf zahlreichen kleinen Heizpixeln. Im Projekt CeraHeat wurde während des Programms VIP+ validiert, ob die neue Technologie unter industrienahen Bedingungen einsetzbar ist – mit großem Erfolg. Mit der Innovation können bei Verpackungsprozessen mindestens 30% an Material und Energie eingespart werden. Das Forschungsteam um Projektleiter Ronald Claus von Nordheim gründete in 2016 die watttron GmbH, deren Heizsysteme mittlerweile weltweit eingesetzt werden.  

Das BMBF hatte das Förderprogramm „Validierung des technologischen und gesellschaftlichen Innovationspotenzials wissenschaftlicher Forschung (VIP+)“ im Jahr 2015 gestartet. Das Programm unterstützt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dabei, exzellente technologische und nicht-technologische Ergebnisse ihrer Forschung hinsichtlich einer späteren Anwendung oder Verwertung zu überprüfen. Die Projekte testen ihre Ergebnisse dahin gehend, ob sie tatsächlich praxistauglich und umsetzbar sind, beispielsweise in Anwendungsbereichen mit hohem wirtschaftlichen oder gesellschaftlichen Nutzen. Damit trägt VIP+ auch dazu bei, die Transferkultur in allen beteiligten Einrichtungen zu stärken. Seit dem Start von VIP+ wurden 175 Projekte mit einem Fördervolumen von fast 200 Millionen Euro bewilligt. Im Zeitraum von fünf Jahren nach Ablauf ihrer jeweiligen Förderungen durch VIP+ sind aus fast einem Drittel der ehemaligen Projekte Unternehmensgründungen erfolgt oder Unternehmen befinden sich in der Gründungsphase. In mehr als einem Fünftel der abgeschlossenen Projekte werden auf Basis der Arbeiten im Programm VIP+ neue Patente eingereicht.


Die Pressemitteilung zur Preisverleihung